Statement:Grüne: Der beste Weg zu weniger Gewalt führt über gelebte Stadionallianzen

Heute führt Innenministerin Behrens Gespräche mit Vertreter*innen von drei niedersächsischen Profivereinen.

Heute führt Innenministerin Behrens Gespräche mit Vertreter*innen von drei niedersächsischen Profivereinen. Dabei geht es um die Frage, welche Maßnahmen ergriffen werden, um Ausschreitungen rund um Derby-Spiele in den Stadien zu verhindern. Vertreter*innen des VfL Osnabrück haben eine Teilnahme am Treffen abgesagt, da ihr Vorschlag, Fanvertreter*innen einzubeziehen, durch das Innenministerium abgelehnt wurde. Dazu sagt Michael Lühmann, innenpolitischer Sprecher der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im niedersächsischen Landtag:

Politisch sind wir uns einig, dass es gelingen muss, Gewalt in Fußballstadien zu minimieren und etwa den Beschuss mit Pyrotechnik generell zu unterbinden. Doch die Vorstellungen darüber, wie man zu diesen Zielen gelangen kann, gehen auseinander. Dabei sind Blicke in die Fanforschung, die Gewaltforschung und in den Koalitionsvertrag eindeutig: Der beste Weg, Gewalt innerhalb und außerhalb der Stadien und auch die Einsatzzeiten der Polizeikräfte deutlich zu reduzieren, führt über gelebte Stadionallianzen. Es geht also um den vertrauensvollen, verbindlichen und auf gegenseitige Akzeptanz setzende Dialog zwischen Clubs, Fanprojekten, Kommunen und Polizei.

Aus diesem Dialog können vor, während und nach einem Spiel gemeinsame Entscheidungen getroffen werden. Die präventive Bestrafung der Anhängerschaft eines Vereines steht diesem Konsens nicht nur entgegen, sondern führt möglicherweise zu falscher Solidarisierung und außerdem zu unübersichtlichen Einsatzlagen für die Polizei.“

Ich rate dringend dazu, den Dialog mit den Fans nicht abreißen zu lassen. Die Kritik des VfL Osnabrück und die damit verbundene Absage an das Treffen im Innenministerium kann ich deswegen nachvollziehen. Dem VfL Osnabrück ist es in den vergangenen Jahren gemeinsam mit den Fans in einer Stadionallianz gelungen, pragmatische Lösungen zu finden, die auch Bestand haben. Das ist der richtige Weg.

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