Statement:Zusammenlegung Forstämter Münden und Reinhausen
Niedersächsische Wälder klimaresilient machen - das Bedarf viel Forschung und Geduld! Bei einem Austausch mit Repräsentanten aus Forst- und Revierämtern sowie den Göttinger Universitäten im Café am Sandmarkt in Hann. Münden haben wir uns ausgehend von der Frage der Zusammenlegung der Forstämter Münden und Reinhausen mit den Herausforderungen des Waldes und der Forstwirtschaft und -wissenschaft auseinandergesetzt.
Niedersächsische Wälder klimaresilient machen - das Bedarf viel Forschung und Geduld! Bei einem Austausch mit Repräsentanten aus Forst- und Revierämtern sowie den Göttinger Universitäten im Café am Sandmarkt in Hann. Münden haben wir uns ausgehend von der Frage der Zusammenlegung der Forstämter Münden und Reinhausen mit den Herausforderungen des Waldes und der Forstwirtschaft und -wissenschaft auseinandergesetzt.
Es gibt einen strukturellen Handlungsbedarf bezüglich der Betreuung von Genossenschafts- und Privatwald, bezüglich des Holzerwerbs und -verkaufs und hinsichtlich des Waldumbaus bzw. Wiederaufbaus, der auch die Struktur der Forstämter berührt. Diese zu erhalten braucht also Konzepte, die sich von bisherigen Aufgaben unterscheiden. Eines könnte, angelehnt an den Standard in anderen Bundesländern, eine stärker institutionell verankerte Lehre sein, der andere ein sich wandelnder Blick auf den Wald, weniger auf Holzertrag, stärker auf Klima-, Natur-, und Artenschutz.
Denn unsere Wälder sind große CO2-Speicher, die wir im Kampf gegen die Klimakrise dringend brauchen. Und die Förster*innen leisten in der Waldkatastrophe, dieser Begriff fiel in der Debatte, herausragendes. Aber klar ist dabei auch: eine rein wirtschaftliche Betrachtung des Waldes ist längst nicht mehr zeitgemäß. Zumal heutzutage ein Festmeter Holz längst nicht mehr so viel Ertrag bringt, um Bewirtschaftung und Waldumbau in der Klimakrise zu finanzieren. Auch wenn die Wälder in meinem Wahlkreis noch nicht so geschädigt sind wie im Harz, so weiß ich aus regelmäßigen Treffen und Gesprächen mit Förster*innen in Bovenden, Dransfeld und Hann. Münden, dass auch hier die Wälder von Trockenheit und Hitze angegriffen sind.
Was für die Standorte in Südniedersachsen spricht ist nicht nur die Einmaligkeit, Vielfalt und Besonderheit der hiesigen Wälder. Auch die Nähe und Konzentration von Forstwissenschaften an der Universität Göttingen, die praxisorientiert und gerade in den Wäldern um Hann. Münden stattfindende Ausbildung für den höheren Dienst an der HAWK Göttingen und die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt Niedersachsen stehen für eine einmalige Ballung von Forstwissen.
Ich werde die sehr guten Gespräche mit unserer Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte hierzu weiter fortführen und die Perspektive des Mündener Forstamtes in Hemeln weiter einbringen und hoffe, es kann ein Weg gefunden werden, möglichst beide Forstämter zu erhalten. Denn eines ist klar: wollen wir die Klimakrise bekämpfen, dann brauchen wir einen gesunden Wald. Und dafür brauchen wir sehr gut betreute und engagierte Waldbesitzer*innen und vor allem hoch engagierte und sehr gut aus- und fortgebildete Förster*innen und Waldarbeiter*innen. Diesen gilt mein ganz besonderer Dank, auch dafür, immer wieder mit mir im Gespräch zu sein und ihre Perspektiven offen einzubringen.